Antimanipulation

Das neue Denkmal möchte für die Manipulation von Geschichtsschreibung sensibilisieren. Die Geschichte der Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses weist gleich mehrere Versuche unterschiedlicher politischer Akteur*innen auf, Geschichtsschreibung zu manipulieren bzw. umzudeuten. Das neue Denkmal macht diese vielschichtigen Rekonstruktionen sichtbar und verknüpft sie miteinander. Es schlägt so eine Brücke zwischen historischen Manipulationen zu der heutigen Problematik von Fake-News und Populismus, da Manipulationen von Narrativen immer Macht erfordern. Manipulationen stellen in heutigen demokratischen Gesellschaften grundsätzlich ein Problem dar. Durch Manipulationen werden Ängste geschürt, (nationale) Identitäten gestärkt und schließlich Machtansprüche gefestigt. Das Ziel von Manipulationen ist häufig eine Trennung des Wir von den Anderen. Der heute zunehmende Populismus verstärkt gesellschaftliche Polarisierungen, unter denen insbesondere Minderheiten leiden. In Internetforen und den sozialen Medien geht dieser Populismus mit einer Verrohung der Sprache einher; Verleumdungen sind an der Tagesordnung. Die Verbreitung von Fake News und die gleichzeitige Leugnung von Fakten führen zu Unsicherheiten und zur Manipulation der Wahrnehmung unserer Demokratien. Die populistische Rhetorik versucht die Werte der Demokratie systematisch zu zersetzen und führt auch im Realen zu gewaltvollen Auseinandersetzungen. Demokratien weltweit scheinen zur Zeit besonders fragil, der Populismus dominiert den politischen Diskurs zunehmend. 

Das neue Denkmal möchte dieser scheinbaren hoffnungslosen Ohnmacht begegnen und neue Handlungsmöglichkeiten und Potentiale für Demokratien aufzeigen. Potentiale bestehen beispielsweise in der Aufklärung von Manipulationen und der Motive ihrer Erzeuger. So kann das Misstrauen gegenüber Politik und Medien bekämpft und die Deutungshoheit der Demokratien wiedererlangt werden. Nicht zuletzt ist das aktive Handeln aller wichtig, um Demokratien zu stärken und die notwendige Entwicklung einer europäischen Zivilgesellschaft zu ermöglichen.