Durch die erneute Rekonstruktion möchte die Arbeit die absurde Doppelung des Portals auf dem Schlossplatz deutlich herausstellen und die vorangegangenen Rekonstruktionen des Portal IVs als Kopien entlarven. Diese Rekonstruktion ist anders als seine Vorgänger, denn sie dreht den Spieß um: Aus dem Symbol einseitiger Macht soll ein demokratisches Symbol der allgemeinen Ermächtigung für alle werden. Um dies zu erreichen, wird das neue Denkmal ein offener, barrierefreier, für alle zugänglicher Bau sein: Ein Portal des Dialogs, gegen Meinungsblasen und Täuschungen, ein Symbol für die Wahrheit. Die Bühne im Erdgeschoss bietet der Idee der Speakers‘ Corner folgend Raum für Diskussionen, Debatten und öffentliche Reden. Von den Balkonen im ersten und zweiten Stock aus können individuelle Statements über den Berliner Schlossplatz proklamiert werden. Jeder Besucher wird hier zum Ermächtigten, zum Revolutionär, zum Lautsprecher. Berlin setzt mit dem Denkmal ein Zeichen für die Demokratie, ein Symbol der Offenbarung und der Mahnung der Manipulationen der Geschichte, des Engagements für Wahrheit und Gerechtigkeit. So kann aus dem Paradebeispiel für Legendenbildung, der Metapher für rüde Geschichtspolitik ein hoffnungsvolles Symbol für eine bessere Zukunft werden.